JUTE – BIENEN – MOTTEN UND MÄUSE
Zur maschinellen Verarbeitung und zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften wird die Jutefaser mit einer Öl-Wasser-Emulsion behandelt.
Die Emulsion reduziert den Lignin-Anteil und bildet eine dünne Schutzschicht um die Faser, so dass die Fasern elastischer und gleitfähiger werden. Mit den modernen Verfahren werden heute auch Farbe, Weichheit und der ästhetische Wert von Endprodukten aus Jute verbessert.
(Siehe dazu auch unsere Informationen «WIE WIRD JUTE HERGESTELLT ?» und «ZERTIFIZIERUNG»).
RÜCKSTÄNDE
Die Jute wird praktisch überall ohne den Einsatz von Pestiziden angepflanzt. Die beim «Batching» verwendeten Öle werden bereits beim Abschluss des Prozesses zum grössten Teil wieder ausgewaschen. Durch die Verwendung von Wasser bei den einzelnen Fabrikationsschritten werden die Ölrückstände weiter reduziert. Das verbleibende Öl ist somit in den meisten Verwendungszwecken vernachlässigbar. Bei «food grade» – Qualität kommen nur pflanzliche Öle (z.B. Reisöl) zum Einsatz.
Unsere Jute Gewebe und die grossen Jutesäcke werden aus reiner, unbehandelter Roh-Jute gefertigt. Diese Produkte werden u.a. beim Gewässerschutz, bei Hochwasserkatastrophen sowie in der Landwirtschaft und im Gartenbau verwendet. Das Material ist somit umweltverträglich und kann in allen Bereichen der Natur (Wasser, Erde) eingesetzt werden. Hingegen sind nur unsere «kleinen Jutesäcke» zur längeren Aufbewahrung ungeschützter Lebensmittel geeignet. («food grade»)
AUS UNSEREM ERFAHRUNGSKATALOG: JUTE UND BIENEN
Bienenzüchter verwenden oft Jutegewebe zur Isolation von Bienenstöcken sowie als Gewebestücke, welche als kleine „Flösse“ im Wasser schwimmen, um zu verhindern, dass die Bienen ertrinken. Die Bienen nehmen dabei keine Kontaktstoffe auf, auch fressen die Bienen keine Jute (obwohl Jute grundsätzlich essbar ist). Bienen, welche auf dem Gewebe herumkrabbeln, bleiben auch nicht im Gewebe hängen.
AUS UNSEREM ERFAHRUNGSKATALOG: JUTE UND MOTTEN
Mottenlarven ernähren sich von Keratin, ein im Tierhaar enthaltenes Protein, das die Larve zum Wachsen zwingend benötigt. Kleidermotten haben es auf Kleidungsstücke aus tierischen Geweben wie Pelz, Wolle oder Leder, aber auch auf Mischgewebe abgesehen. Die Fasern dienen dabei sowohl als Nahrung wie auch zum Bau ihres Kokons. Pflanzliche Gewebe wie Jute, Kokos, Baumwolle, Leinen und Flachs können nicht verdaut werden und bleiben daher praktisch immer verschont.
AUS UNSEREM ERFAHRUNGSKATALOG: JUTE UND MÄUSE
Kommentar unserer Biochemikerin ETH: «…Jute- Textilien werden, wenn überhaupt, nur im äussersten Notfall – kurz vor dem Verhungern und nur wenn das Gewebe Spuren von Keratin enthält – angenommen.
Uns sind keine Fälle von Mäusefrass bekannt. Wegen des hohen Lignin Gehalts und der Eigenschaften der übrigen Zellstoffe ist der Nährwert äusserst gering. Kommentar unserer Biochemikerin:…die – europäischen Mäuse kennen die Jutefaser nicht und sie liebe sie wegen dem strengen Geruch überhaupt nicht.